Die Medien berichten seit Jahren über Liebespuppen, als gehörten sie bereits zum Alltag. Auch Liebespuppen, die für viele Menschen tatsächlich zum Alltag gehören, füllen die Schlagzeilen. Einige Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Radiosender versuchen, genauer hinzuschauen und verschiedene Perspektiven zuzulassen, von Nutzern und Betroffenen. Auch Petitionen wie die auf campaignagainstsexrobots.org und offene Briefe von Gegnern der künstlichen Liebesdiener lesen sich so, als wären Sexroboter allgegenwärtig.
Es wird auch suggeriert, dass ein Typus vorherrscht, der Stereotypen unterstützt. Tatsächlich gibt es in der breiten Gesellschaft kaum Männliche Sexpuppen - aber wenn es um Liebespuppen geht, ist die Realität komplexer. So gibt es neben den weit verbreiteten Pamela-Anderson-Repliken auch Fantasy-Figuren wie Anime- und Manga-Mädchen oder Elfen. Ähnlich vielfältig könnte sich auch der Markt für Sexroboter entwickeln. Neben Harmony hat auch Henry, sozusagen ihr Bruder, im Programm. Vermutlich richtet sich das vor allem an homosexuelle Männer, aber auch heterosexuelle Frauen könnten davon profitieren.
Mit 4 landet man fast automatisch in der Gamer-Szene. Mit 6 können Sie sich mit Lebensechte Sexpuppen Einrichtungen wie Klöstern und Seminaren verbinden. Die Überlegungen zu Pflege- und Altenheimen werden an den Anfang gestellt, da in diesem Bereich bereits geforscht wird. Es folgen Militär, Gefängnisse und religiöse Einrichtungen, da diese von besonderer praktischer Relevanz zu sein scheinen. Zum Schluss werden die restlichen Bereiche behandelt.
Schließlich geht es um rechtliche und pragmatische Aspekte. Es stellen sich ähnliche Fragen wie beim Beispiel des Gefängnisses, z. B. ob ein Anspruch auf einen künstlichen Liebesdiener besteht und logistisch, wer für die Leihgabe oder den Kauf zuständig sein soll, wer für den Betrieb verantwortlich ist und wer für Reparaturen und Ersatzbeschaffungen aufkommt. Im Falle eines Krieges.
ist zu bedenken, dass die künstlichen Liebesdiener transportiert und gelagert werden müssen und dass sie in feindliche Hände fallen können. Auch Haftungsfragen sind relevant, wenn es z. B. zu einer Überbeanspruchung kommt und Unfälle oder Gewalt mit Hilfe der Liebespuppen und Sex Doll auftreten. Diese wiederum sind mit ethischen Fragen verknüpft. Das Geheimprojekt Borghild - Sexpuppen für die Truppen in Nazideutschland - dürfte übrigens eine Erfindung sein, und selbst die Medien, die diese Geschichte verbreiteten, tun dies mit Vorbehalt.