Es ist auffällig, dass in der Ideen- und Entwicklungsgeschichte die Liebespuppen konnotierten Figuren fast ausschließlich weiblich sind. Dafür gibt es sicherlich mehrere Gründe. Die betreffenden Geschichten wurden von Männern erfunden oder nacherzählt. Nicht in allen Epochen war es Frauen erlaubt, sich offen und öffentlich künstliche Liebespartner auszudenken und über sie zu sprechen oder zu schreiben.
Natürlich fragt man sich, warum zum Beispiel kaum von künstlichen jungen Männern die Rede ist, obwohl die Knabenliebe im alten Griechenland so weit verbreitet war. Vielleicht hat es diese Geschichten nie gegeben, vielleicht gab es sie aber auch, und sie wurden später marginalisiert und eliminiert. Vielleicht gab es in späteren Epochen auch kein großes Interesse an ihnen, so dass sie nicht den Weg in die Männliche Sexpuppen und die Medien fanden. Alles in allem gilt für die künstlichen Liebesdiener, was für den Eros in der Kunst gilt: Es sind die Männer, die die Mädchen und Frauen beschreiben, singen, zeichnen, malen und erschaffen. Es ist eine Männerwelt, und in ihrem Zentrum steht das Ideal eines Mannes von einer Frau.
Gewaltfreie Sexualität findet in Gefängnissen durchaus statt. Sie ist jedoch nicht immer erwünscht, was die Lebensechte Sexpuppen Orientierung, die Wahl der sexuellen Mittel und die Wahl der Partner betrifft. Auch Machtstrukturen können eine Rolle spielen, zum Beispiel in der Beziehung zu Wärtern. Die Einschränkung der Freiheit findet also auf viele Arten statt.
Die Art und Weise, wie man darunter leiden kann, ist also sehr kontextabhängig. Es hängt natürlich auch von der Art des Sex Doll ab, ob es freien Zugang gibt, ob die Geschlechter getrennt sind usw. In der Regel sind Männer und Frauen zwar räumlich getrennt, aber nicht überall und nicht immer.
So ist z.B. im Männergefängnis Billwerder in Hamburg ein geschützter Bereich für Frauen eingerichtet, und im Gefängnis Limmattal in Dietikon ZH essen bestimmte Gefangene unterschiedlichen Geschlechts gemeinsam. Die schwierigste Situation ist wohl die Einzelhaft, wo es kaum Möglichkeiten für den Gefangenen gibt.