Ovid widmete der Skulptur, die Pygmalion schuf, unvergessliche Zeilen. Sie war Aphrodite nachempfunden, der unerreichbaren Göttin, an die sich seine wahre Sehnsucht richtete. "Mit seiner Kunst hat er die Kunst verborgen", schrieb der römische Dichter in seinen Metamorphosen und schuf damit den ultimativen Maßstab für Entwickler humanoider Liebespuppen, Robotiker, Künstler und Designer.
Nachdem die Skulptur durch das Mitleid der Aphrodite - die übrigens die untreue Gattin des Hephaistos war - zum Leben erweckt wurde, zeugte der legendäre zypriotische Bildhauer mit ihr sogar Nachkommen, mit der künstlichen Frau, die als Galatea in die Ideengeschichte einging. Die Einsamen und Unerfüllten sind sicher eine Gruppe, die für Liebespuppen und Männliche Sexpuppen genau richtig ist. Bendel ordnet Sexroboter in den größeren Baum der Operations-, Therapie- und Pflegeroboter ein.
Er sieht sie, bei allen Zweifeln, als eine Möglichkeit, die Gesundheit zu fördern - in diesem Fall die Lebensechte Sexpuppen Gesundheit. Döring stellt die Frage, ob Pflegeroboter sexuelle Assistenzfunktionen haben sollten, ebenso wie Bendel, wobei er einige Aspekte erweitert und vertieft und tatsächliche Sexroboter einbezieht. Dabei wird nicht nur die Partnersexualität im engeren Sinne, also das Streicheln, Stimulieren und Penetrieren, betrachtet, sondern auch das Nebeneinanderliegen und Umarmen, das Führen von erotischen Gesprächen, das Vorlesen erotischer Geschichten und das Reinigen von Sexspielzeug.
Auch Wissenschaftler wie Robotiker, Informatiker und Maschinenethiker können mit ihren eigenen Erfahrungen und Experimenten zur Entwicklung von Sex Doll beitragen. Bendel hat Vorschläge für die Anpassung synthetischer Stimmen mit Hilfe der Speech Synthesis Markup Language gemacht, die noch auf ihre Umsetzung warten.
Auch Künstler und Designer können in den Prozess einbezogen werden und lassen sich, wenn auch nicht bewusst, von Ovids berühmten Metamorphosen leiten. Wenn man sich Realbotix in San Marcos anschaut, denkt man weniger an eine Fabrik als an einen Kunstbetrieb, der keine Kunstwerke, sondern künstliche Menschen herstellt. Hier werden Augen geformt, Zähne angelegt, Haare aufgesetzt und Gesichtshaut über den Roboterschädel gezogen, um den realistischen Eindruck von Menschen zu erzeugen.