Von Daedalus, dem Vater des Ikarus, diesem legendären Erfinder, heißt es, er habe eine mit Quecksilber gefüllte Venusfigur. Berühmt ist auch seine mit Kuhhaut überzogene Holzkonstruktion, in der Pasiphaë, die Frau des Minos, den von ihm befruchteten Stier Liebespuppen konnte und später den Minotaurus gebar, für den Daedalus auf Geheiß des Minos ein Labyrinth als Gefängnis bauen musste. Die "eiserne Jungfrau" von Nabis (207-192 vor unserer Zeit) war eine "Frauenstatue" oder "Maschine".
Arme, Hände und Brüste waren mit Nägeln bespickt. Wenn ein Mann vor sie trat, der Steuern schuldete, hielt sie ihn in einer tödlichen Umarmung fest. Die hölzerne Frau aus dem chinesischen San-Tsang (sechstes Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung) war von großer Schönheit. Sie schritt hin und her, diente und wartete.
Es sind sehr unterschiedliche Figuren, Dienerinnen und Vollstreckerinnen, manchmal mit Männliche Sexpuppen, manchmal mit Gewalt verbunden. Sie können wiederum als Inspiration oder Abschreckung dienen.
Die Souveränität über die Erschaffung scheinbar perfekter künstlicher Menschen wird in vielen Fällen zur Erschaffung von Schönheit und Jugend führen.
Diejenigen, die sich für das eine oder das andere entscheiden können, werden dazu neigen, das Ideale zu wählen, nicht das Reale, es sei denn, sie fühlen sich mehr zum Realen hingezogen. Natürlich werden sich kommerzielle Anbieter an den (möglicherweise sehr unterschiedlichen) Wünschen ihrer Kunden orientieren, und Lebensechte Sexpuppen und Kunst werden sich für das Abweichende, das Ungewöhnliche interessieren und nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen. So könnte die daraus resultierende Vielfalt am Ende zu einem Modell führen, das der Realität näher kommt.
Auch hier stellen sich zahlreiche ethische Fragen. Die Anwesenheit einer Liebespuppe oder eines Sex Doll im Labor könnte bei Wissenschaftlern ein ungutes Gefühl auslösen. Ob empirische Forschung so weit gehen darf, dass Versuchspersonen Erfahrungen mit Puppen sammeln dürfen, ist unklar. Für beautyische Versuchspersonen würde dies an manchen Universitäten, selbst an Fachhochschulen, sicherlich verurteilt und verhindert werden.
