Die Spielwelt bietet auch eine Vielzahl von Liebespuppen Projektionsflächen. Die Informationen können auf unzähligen Websites wie und durch die Spiele selbst gesammelt werden. Lara Croft aus Tomb Raider (seit 1996) ist nur eine von vielen Figuren, die Entwickler und Spieler (meist die männlichen) fasziniert haben. Ihr Aussehen verändert sich im Laufe der Zeit, je nach Zeitgeist, erheblich. Die schlanke Taille wird breiter, die riesigen Brüste schrumpfen.
Neben Avataren, die man selbst steuert, gibt es ein umfangreiches Personal an weiblichen und männlichen Charakteren, die man sich ansehen und begehren kann. Zu den früher vorherrschenden weiblichen Stereotypen gesellen sich nun realistischere oder komplexere Frauenfiguren. In Horizon: Zero Dawn aus dem Jahr 2017 beispielsweise tritt die Protagonistin Aloy nur mit Pfeil und Bogen gegen riesige Männliche Sexpuppen-Kreaturen an und macht dabei eine gute Figur.
In Hellblade (2017) wird die Geschichte der Kriegerin Senua erzählt, wobei der Fokus auf ihren Psychosen liegt. Mittlerweile wenden sich viele Frauen den Computerspielen zu, und sie wollen nicht unbedingt Lebensechte Sexpuppen Frauenfiguren treffen, oder gar Frauenfiguren, die mit Gewalt und Erniedrigung konfrontiert werden. Die Spiele werden in Filmen und Serien aufgegriffen, z. B. in Lara Croft: Tomb Raider (2001) mit Angelina Jolie und in The Big Bang Theory, wo Bernadette ihren Freund Howard bzw. seinen Avatar beim Liebesspiel in einem Onlinespiel (World of Warcraft) erwischt und daraufhin die Beziehung beendet, da sie dies für einen echten Seitensprung hält.
Auch rechtliche - nicht nur datenschutzrechtliche - und pragmatische Aspekte sind wichtig. Es geht um die Frage, ob es einen Anspruch auf einen künstlichen Liebesdiener gibt, und es geht um die Frage, wer für die Leihe oder den Kauf zuständig ist, wer den Betrieb verantwortet und wer zahlt. Auch Haftungsfragen sind relevant, zum Beispiel wenn es - bei pflegebedürftigen und alten Menschen nicht unwahrscheinlich - zu Überlastungen und Unfällen kommt. Diese sind wiederum mit weiteren ethischen Fragen verknüpft.
In vielen Ländern gibt es zwar die Freiheit der Wissenschaft, die Freiheit von Lehre und Forschung umfassend, aber es gibt immer noch Tabus und rote Linien. Die Herstellung von Sex Doll und Tests mit beautyengruppen könnten sogar zu Klagen führen, von Gleichstellungsbeauftragten ebenso wie von religiösen Gruppen. Ob Forschungsprojekte durchgeführt werden können, liegt nicht zuletzt an den Ethikkommissionen der Universitäten.