Es liegt in der Natur der Sache, dass auch Science-Fiction-Bücher und -Filme voll von Liebespuppen Wesen sind, die erotisch oder sexuell interpretiert werden können, und während es in der Ideengeschichte zuvor eine große Vielfalt an Herkunft, Material und Design gab, dominieren hier humanoide Hard- und Software-Roboter.
Metropolis von Fritz Lang mit der künstlichen Maria ist ein Meilenstein. In jüngster Zeit haben die Fernsehserie Real Humans und Spielfilme wie Ex Machina mit ihren fiktiven materiellen und virtuellen Kreaturen, mit denen Menschen Beziehungen eingehen, die Fantasie beflügelt.
Auch Her mit Samantha, einem Voicebot, dürfte dem interessierten und aufgeschlossenen Männliche Sexpuppen in Erinnerung geblieben sein, ebenso wie Blade Runner mit seiner Joi, die je nach Szene als lebensgroßes oder überlebensgroßes Hologramm gestaltet ist. Hier kommt neben der Einsamkeit auch eine gewisse Technikaffinität ins Spiel: Man schafft sich künstliche Liebesdiener, weil man es kann, oder man nutzt sie, weil sie leicht verfügbar sind.
Wenn es um Lebensechte Sexpuppen geht, die Daten sammeln und weitergeben können, werden wieder Fragen nach Intimität, Privatsphäre und informationeller Autonomie aufgeworfen. In der Wissenschaft muss die Datenerhebung aber auch anders betrachtet werden, nämlich als Chance, besonders interessante und aussagekräftige Daten zu erhalten, nämlich Daten, die aus der direkten Nutzung von Liebespuppen und Sexrobotern resultieren.
Solche Nutzungsdaten sind auch für Dating-Plattformen relevant, zum Beispiel im Hinblick auf das Alter der Wunschpartner, während Umfragen oft Verzerrungen enthalten.Auch hier gibt es rechtliche und pragmatische Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, wer die Liebespuppen und Sex Doll beschafft und unter welchen Umständen, genauer gesagt, welche Freiheiten einem von den Kollegen und der Hochschulleitung sowie den Behörden oder dem Staat gelassen werden.